Gartlerheim

Die Baugeschichte des Gartlerheims

Seit 1995 reifte in mir der Gedanke eines eigenen Sitzungs- und Veranstaltungsraumes. Doch Kontakte mit anderen Vereinen über eine gemeinsame Lösung waren ergebnislos. 1997 sah ich durch Zufall den ungenutzten, leeren Dachboden. Da entstand die Idee, nur für uns etwas zu schaffen, wenn sich hier die Gelegenheit ergibt.

Die Verhandlungen mit Bürgermeister Brehm und der Stadtverwaltung führten nach dem positiven Mehrheitsbeschluß in der Vorstandschaft und Genehmigung durch den Stadtrat im Januar 1998 zu Abschluß des Mietvertrages für die Dauer von 25 Jahren.

Bereits im Frühjahr 1998 begann der Um- und Ausbau im EG mit der Verlegung der Wasser- und Abwasserinstallationen und der Errichtung der Toiletten. Auch die Dachflächenfenster wurden bereits eingebaut. Dieser erste Abschnitt konnte rechtzeitig zum Altstadtfest 1998 fertiggestellt werden.

Weitere Bauabschnitte folgen

Der zweite und wesentlich schwierigere, arbeitsintensivere und kostspieligere Ausbauabschnitt begann dann im Frühjahr 1999. Nach der ungefähren Kostenschätzung wurde ein Kredit aufgenommen und es konnte mit dem Bau weitergehen. Nachdem feststand, das wir die Stütz- und Querbalken wegen der Statik nicht entfernen durften, ließen wir diese als erstes mit Sand abstrahlen.

Nach der Isolierung des Daches wurde mit der Latten-Unterkonstruktion begonnen. Dabei sahen wir, das wir wegen der sehr unterschiedlichen Balken in Stärke, Neigung, Abstand usw. ohne die Hilfe eines Fachmannes nicht zurechtkamen. Doch mit zwei Fachkräften ging diese Arbeit dann doch schneller als befürchtet vonstatten.

Inzwischen war es bereits Ende Juni geworden. Jetzt waren der Heizungs- und der Elektroinstallateur mit ihren Arbeiten an der Reihe.

Im Anschluß daran verkleideten wir die Wände mit Gipskartonplatten und verstärkten den Fußboden mit einer zweiten Schicht Spanplatten. Nun konnte man bereits erahnen, wie der Raum nach der Fertigstellung aussehen würde.

Die Vorbereitung und Durchführung des Altstadtfestes und das anschließende Obstpressen zwangen uns wieder zu einer Pause, in welcher allerdings die Heizkörper installiert und die Schalter und Steckdosen verlegt wurden.

Im Oktober ging es dann wieder flott weiter. Mit tatkräftiger Hilfe eines Schreiners wurden die Wand- und Deckenpaneele verlegt und die Türen eingebaut. Jetzt konnten die Gipskartonplatten mit Reibeputz beschichtet werden. Anschließend waren noch die Dachflächenfenster zu verkleiden, sehr viele Fugen abzudichten, Lampen aufzuhängen und noch viele, viele sonstigen Arbeiten zu erledigen. Auch die Verkleidung der Installationsrohre und das Tapezieren und Tünchen des Flur- und Eingangsbereiches erfolgte noch Anfang Dezember.

Leider konnte der Fliesenleger nicht wie erhofft Anfang, sondern erst Ende Dezember seine Arbeiten ausführen.

Der Endspurt

Doch danach setzte ein grandioser Endspurt aller Kräfte ein. Die Küche wurde tapeziert, der Fußboden verlegt, die Türen von zwei Abstellräumen eingebaut und das Treppengeländer angefertigt und angebracht. Während dieser Arbeiten wurden die Möbel angeliefert und aufgestellt, die letzten Elektroinstallationen angeschlossen und dann nochmals alles gründlich gereinigt.

Fertig! Ungefähr 2 Jahre nach Abschluß des Mietvertrages waren die Arbeiten im Großen und Ganzen (bis auf einige Kleinigkeiten) abgeschlossen. Entstanden ist ein schöner Schulungs- und Besprechungsraum mit max. 40 Sitzplätzen und einer kleinen Küche, sowie den erforderlichen Toiletten.

Aufwand: Die reinen Baukosten (Material und Arbeitslöhne für nicht selbst ausgeführte Arbeiten) betrugen ca. 40.000 DM. Dazu kamen noch die Kosten für Möbel und Einrichtung in Höhe von rund 20.000 DM.

Eigenleistung: Von unseren Handwerkern und Helfern wurden im Jahr 1998 ungefähr 300 und bis Januar 2000 nochmals ca. 700 Stunden, das heißt insgesamt ca. 1.000 Stunden unentgeltlich gearbeitet.

Geschafft!

Am Sonntag, den 04. Juni 2000 wurde das Gartlerheim in einer würdigen Feier durch Herrn Stadtpfarrer Kilian Kemmer eingeweiht. Als Geschenk des Pfarramtes erhielten wir ein wunderschönes, geschnitztes Kruzifix.

Als Ehrengäste waren bei der Einweihungsfeier neben Pfarrer Kemmer noch Landrat Franz Krug, der 1. Bürgermeister Gerald Brehm, Kreisvorsitzender Otto Tröppner, Ehrenvorsitzender Alfred Wachs sowie einige Stadträte anwesend.

Herbert Lawrenz, 1. Vorstand
Höchstadt, im Juni 2000